Am Nachmittag
des 06.05.2011 wurde in Köstendorf (Gde. St. Stefan im Gailtal,
Bez. Hermagor) eine große Waldbrandübung durchgeführt. Einsatzkräfte
aus mehreren Bundesländern sowie aus Italien nahmen daran teil.
Ebenfalls eingebunden war das Waldbrandpaket bestehend aus MZF
Unterbergen und SRF Ferlach.
Vier Hubschrauber und zwei Flugzeuge im Einsatz
Auf dem Weidegebiet der Agrargemeinschaft Köstendorf landeten
ab 16.00 Uhr die Alouette III aus Klagenfurt, die Agusta Bell
212 aus Hörsching und der S-70 "Black Hawk" aus Tulln vom Österreichischen
Bundesheer sowie die Ecureuil AS 355 des Bundesministeriums für
Inneres aus Klagenfurt. Zwei Flugzeuge des Typs Pilatus PC-6 "Turbo
Porter" vom Österreichischen Bundesheer standen am Flugplatz in
Nötsch (Gde. Nötsch, Bez. Villach-Land) bereit.
Übungsannahme: Zwei Waldbrände
Kurz vor 17.00 Uhr begann die große Übung. Pyrotechniker sorgten
für eine realitätsnahe Verrauchung der Brandorte. Vom Beobachtungsplatz
der Zuschauer aus gesehen gab es nördlich und südlich gelegen
jeweils eine Brandstelle. Im Norden rückten Feuerwehrkräfte am
Boden zum Wald vor und bekämpften das "Feuer" mit verschiedenen
Löschsystemen. Unterstützt wurden sie von den beiden Löschflugzeugen,
welche zwischen dem Flugplatz Nötsch und der Brandstelle pendelten.
Wasserentnahme aus dem Pressegger See
Laut Übungsannahme war der südliche Brandort mit Fahrzeugen nicht
zu erreichen. Mannschaft, Gerät und Löschwasser mussten daher
mit den Hubschraubern zum Einsatzort geflogen werden. Auch hier
wurden verschiedene Löschsysteme verwendet. Für die Brandbekämpfung
aus der Luft pendelten der AB 212 und der S-70 "Black Hawk" zwischen
der Brandstelle und dem Pressegger See, aus dem sie das Löschwasser
entnahmen. Weil sie dabei die Gailtalstraße (B111) überfliegen
mussten, wurde diese von der Polizei im Bereich Förolach immer
wieder kurzzeitig gesperrt, um eine Gefährdung des Verkehrs auszuschließen.
EU-Projekt "ALP FFIRS"
Anlass für diese Übung war die Konferenz der Teilnehmer des EU-Projektes
"ALP FFIRS" (Alpine Forest Fire Warning System), welche von 05.-07.05.2011
in Tröpolach (Gde. u. Bez. Hermagor) abgehalten wurde. Im Rahmen
dieses Projektes untersucht das Institut für Waldbau an der Universität
für Bodenkultur (BOKU) Wien die Häufigkeit, Verteilung und die
Gefahr von Waldbränden in Österreich. Ziel ist es, Waldbrände
besser und genauer vorhersagen zu können, um den Feuerwehren eine
gute Grundlage für die Einsatzplanung zu gewährleisten. Dazu soll
ein alpinweites Warnsystem aufgebaut werden, welches verschiedene
Faktoren berücksichtigen kann. Durch die Kooperation von 14 öffentlichen
Institutionen (Wetterdienste, Universitäten, regionale und nationale
Behörden) aus Österreich, Italien, Slowenien, Deutschland, Frankreich
und der Schweiz soll ein methodisch abgestimmtes Vorgehen im gesamten
Alpenraum gewährleistet werden.
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